Entwicklungsschub für den Bau - Stolz schaut auch ETH-Präsident Lino Guzella auf den «In situ Fabricator», den die Robotik-Ingenieure zusammen mit Werkstoffspezialisten und Architekten entwickelt haben.
«Das ist ein grosses Potenzial, um viel effizienter, viel billiger und auch viel besser zu bauen.» Lino Guzella, ETH-Präsident
Guzella geht davon aus, dass Roboter auf dem Bau für einen Entwicklungsschub sorgen werden. In der Baubranche sei die Wirtschaftlichkeit in den letzten 20 Jahren extrem tief gewesen. Noch immer werde im Wesentlichen wie im letzten Jahrhundert gebaut.
Schneider-Amman beeindruckt - Neue Wachstumsmöglichkeiten dank digitaler Technologie auch im Bau – das beeindruckte auch Volkswirtschaftsminister Johann Schneider Ammann, ehemals Chef einer Baumaschinenfirma: «Davon haben wir in meiner ehemaligen Branche seit Jahrzehnten immer wieder gesprochen. Jetzt scheint der Moment da zu sein, wo der Durchbruch gelingt.»
«Die jungen Menschen werden mitgezogen und müssen sich den neuen Herausforderungen stellen. Das ist eine Chance und nicht ein Risiko.» Johann Schneider-Ammann, Wirtschaftsminister
Dass ein Roboter einem Maurer künftig den Job wegnimmt, glaubt der Arbeitsminister nicht. Es sei eine logische Konsequenz, einfachere Arbeiten mit der Zeit zu automatisieren. Damit würden einzelne Tätigkeiten abgelöst und umgewandelt.
Langsam, aber präzis - Selbständig zwar, aber viel langsamer als ein professioneller Maurer setzt der Bau-Roboter die Steine ein. Architekturprofessor Kohler relativiert denn auch die Erwartungen: Der Roboter sei gut etwa bei hochpräzisen Arbeiten. Der Mensch wiederum sei bei der Improvisation überlegen, etwa wenn es darum gehe, etwas schnell einzufügen oder anzupassen.
«Es geht tatsächlich um Komplementarität und das Nutzen der gemeinsamen Vorteile.» Matthias Kohler, Professor für Architektur und Digitale Fabrikation, ETH Zürich
Die Aufgaben sind also noch nicht genau verteilt zwischen Mensch und Roboter auf der Baustelle. Ein Stück konkreter wird es, wenn der Roboter erstmals auf einer echten Baustelle Steine setzt. Dies wird allerdings erst in zwei bis drei Jahren der Fall sein.

Und was hat dieser SRF-Beitrag mit der Firma bachmann engineering ag zu tun? «Wir durften in diesem aussergewöhnlichen Projekt unsere Robotik-Erfahrung einbringen und haben sämtliche mechanischen Komponenten der Anlage entwickelt», erklärt Geschäftsführer Roger A. Bachmann. «Wir sind stolz darauf, einen Beitrag zur Funktionsfähigkeit des "In situ Fabricator" geleistet zu haben.»
Zum SRF-Sendungsbeitrag zu diesem Artikel:
Mit dem Roboter zu einer neuen Architektur
Aus Echo der Zeit vom 12.10.2015
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